Die Höheren Fachschulen Gesundheit leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer qualitativ hochstehenden Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Es braucht weiterhin grosse Investi-tionen in die Bildung, um dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen nachhaltig zu begegnen. Dem Verband Bildungszentren Gesundheit der Schweiz (BGS) kommt in diesem Prozess eine wichtige Rolle zu. Er setzt sich auf nationaler Ebene für die Interessen seiner 32 Mitglieder ein und versteht sich als kompetenter Partner der Kantone.
Der BGS erhebt jährlich bei seinen Mitgliedern Ausbildungsdaten. Die seit Jahren in dersel-ben Form erfassten Kenngrössen Ausbildungsstarts, Anzahl Studierende sowie Abschlüsse bilden gemeinsam einen robusten Indikator zur Beschreibung des aktuellen Zustands des Ausbildungswesens im Bereich der Gesundheitsberufe. Gleichzeitig können die Daten als Indikator für die Entwicklung der Gesundheitsversorgung in der Schweiz betrachtet werden.
Seit 2019 steigen die Studie-rendenzahlen an den Höheren Fachschulen Gesundheit konti-nuierlich an. Ende 2023 stu-dierten knapp 9800 Personen in einer dem BGS angeschlos-senen Ausbildungsstätte. Dies sind rund 500 Personen mehr als 2019. Die Anzahl Studien-abschlüsse liegt knapp unter-halb des Vorjahresniveaus.
Bei den Ausbildungsstarts wurde im Jahr 2021 der bishe-rige Höchstwert von knapp 4400 Studienbeginnerinnen und -beginnern erreicht. Seit-her gehen die Ausbildungs-starts leicht zurück und liegen im Bereich der Werte von 2019. Der BGS bringt den Höchststand der Anmeldungen mit der Corona-Pandemie in Verbindung: Aufgrund der Schutzmassnahmen wurden allenfalls Reisepläne zugunsten ei-nes Studienbeginns aufgeschoben. Möglicherweise rückte auch die Corona-Pandemie die Wichtigkeit der Gesundheitsversorgung in den Fokus und veranlasste weiterbildungswillige Personen, ein Studium an einer Höheren Fachschule Gesundheit in Angriff zu nehmen. Mit dem Ende der Corona-Pandemie haben diese beiden vermuteten Faktoren ihren Einfluss eingebüsst.
Mit rund 5 Prozent bleibt die Abbruchquote bei den Höheren Fachschulen auf einem sehr tiefen Niveau. 95 Prozent aller Studierenden schliesst die Ausbildung erfolgreich ab. Dieser Prozentsatz ist ein Beleg dafür, dass die Selektionsverfahren wirksam sind und die Betreu-ung während der Ausbildung ein hohes Niveau aufweist.
Bei den Pflegefachleuten, der grössten Berufsgruppe, lagen die Studierendenzahlen Ende 2023 bei rund 5900 und damit knapp unter dem Niveau des Rekordjahres 2021. Im vergan-genen Jahr haben gut 2200 Personen den Studiengang dipl. Pflegfachmann/-frau erfolgreich beendet. Die im Vorjahr festgestellte Stagnation bei den Ausbildungsstarts setzte sich 2023 fort. Der Fachkräftemangel hinterlässt seine Spuren auch im Gesundheitsbereich.
Im Rahmen der Ausbildungsoffen-sive zur Umsetzung der Pflege-Initia-tive sollen die Höheren Fachschulen, die Fachhochschulen und die Ausbil-dungsbetriebe von Bund und Kanto-nen mehr Mittel für die Ausbildung erhalten. Die Höheren Fachschulen arbeiten mit Hochdruck an den Kon-zepten, um die Mittel zielgerichtet einzusetzen. Der BGS nimmt in die-sem Prozess eine koordinierende Rolle zwischen den Verbandsmitglie-dern wahr.
Stabil entwickeln sich die Zahlen bei den übrigen Ausbildungsgängen im BGS-Verbund. Während beispiels-weise bei den Biomedizinischen Analytikerinnen und -analytikern die erhobenen Kennzahlen 2023 stei-gende Tendenz zeigten, verblieben sie bei anderen Lehrgängen auf dem Vorjahresniveau (z.B. Dentalhygienikerinnen und -hy-gieniker).
Siehe auch:
•Ausbildungszahlen 2023: https://bgs-ch.ch/de/zahlen